Sonntag, 7. September 2014

Der Ausbruch geht weiter

Update: Die neue Spalte, die sich am Freitag geöffnet hatte, hat sich mittlerweile wieder geschlossen. Es wird keine Lava mehr gefördert. Hier ein Foto: https://twitter.com/RUVfrettir/status/508663525586509824/photo/1
Außerdem noch ein aktuelles Foto vom Lavastrom beim Eintritt in den Gletscherfluss: https://twitter.com/RUVfrettir/status/508662642861703168/photo/1

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Der Tag gestern endete mit 180 Erdbeben. Heute wurden bisher ca. 140 Erdbeben aufgezeichnet.
Hervorzuheben sind: ein M4.6 heute Morgen um 03:30 Uhr Ortszeit, gefolgt von einem M5.4 um 07:00 Uhr Ortszeit. Beide unter der Bardarbunga Caldera.

Der Lavastrom bedeckt mittlerweile ein 16km² großes Gebiet und hat den Gletscherfluss Jökulsá á Fjöllum erreicht. Die erwarteten Dampfexplosionen sind bisher ausgeblieben. Man beobachtet jedoch aufsteigenden Dampf.
Hier ein Foto: http://www.ruv.is/files/imagecache/frmynd-stor-624x351/myndir/1094066_819311661422200_5770618974507922665_o.jpg

Die Spalteneruption hält weiter an. Pro Sekunde fließen 100-200m³ Magma aus den Spalten. Mittlerweile haben die drei Hauptkrater, die sich aufgrund der größten Aktivität gebildet haben, Namen von den Wissenschaftlern bekommen. Auf Deutsch heißen Sie: Nördlicher, Bogen und Südlicher.

Credits Institut of Earth Sciences

Momentan ist die Menge an Magma die in den Dyke nachfließt, mit der Menge der austretenden Lava an den beiden Spalten, im Einklang. Dies bedeutet weniger Druck und eine geringere Gefahr für das Aufbrechen neuer Spalten.

Zum gestrigen Post (http://bardarbunga.blogspot.de/2014/09/der-gletscher-senkt-sich-ab.html) habe ich einige Anfragen bekommen, ob das Absenken des Gletschers ein Gutes oder ein schlechtes Zeichen ist.
Die Meinungen dazu gehen sehr weit auseinander, da dies absolutes Neuland ist. Das letzte Mal, dass soetwas Vergleichbares passiert ist, war 1875.
Einige Wissenschaftler sehen dadurch eine Entspannung der Lage, da das Magma in den Dyke und somit aus der Caldera heraus gedrückt wird.
Andere sehen darin ein erhöhtes Risiko, da die Caldera jederzeit zusammenbrechen kann.
Was nun wirklich passieren wird, lässt sich nicht vorhersagen und die Wissenschaftler können nur anhand der gegebenen Daten Theorien und mögliche Szenarien erstellen.

Apropos Szenarien. Die Wissenschaftler des IMO halten weiterhin die uns mittlerweile bekannten 4 Szenarien für am Wahrscheinlichsten.

4 Kommentare:

  1. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Bardarbunga ausbricht ?

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  2. So lange es als ein mögliches Szenario gelistet wird, ist die Wahrscheinlichkeit höher als sonst. Jedoch lässt sich eine genaue Wahrscheinlichkeit nicht angeben.

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    1. Danke für die Antwort. Was muss "noch" passieren, damit der Bardarbunga ausbricht ? Wäre der Ausbruch und die Kraft des Vulkans stärker. wie der Vulkan Eyjafjallajökull ?

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    2. Was noch passieren muss, dass der Bardarbunga ausbricht, ist schwierig zu sagen. Wenn die Spalteneruption erlischt und trotzdem weiterhin Magma aufsteigt, vergrößert sich auf jeden fall die Chance für einen Ausbruch.
      Und über die Intensität etwas zu sagen gestaltet sich auch als schwierig. Von einer kleiner lokalen Eruption bis hin zur Stärke des Pinatubos 1991 oder darüber könnte alles vertreten sein.

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