Sonntag, 28. September 2014

Schieflage der Caldera?

Der heutige Tag war ein sehr aktiver unter der Caldera. Nach dem M5.2 Erdbeben gestern Abend um 19:31 Uhr Ortszeit folgten heute bereits 7 stärkere Erdbeben >M3 unter der Caldera.

- M3.4 um 02:03 Uhr in nur 100 m Tiefe
- M4.1 um 04:44 Uhr
- M3.4 um 07:52 Uhr
- M4.0 um 08:19 Uhr
- M3.7 um 11:15 Uhr in nur 100 m Tiefe
- M5.2 um 12:34 Uhr in 1,7 km Tiefe am nördlichen Rand der Caldera. Heute das bisher stärkste Erdbeben.
- M3.4 um 13:38 Uhr

Bisher wurden heute ca. 75 Erdbeben aufgezeichnet. 10 davon unter dem Dyke auf Höhe des Dyngjujökull und die restlichen 65 allesamt unter der Caldera.
Die zeigt sich aber wenig beeindruckt von der ganzen Aktivität und hat bisher keine großen Sprünge gemacht, was das Absinken der Caldera angeht. Mit bisher ca. 25 cm Absenkung heute, liegen wir auf dem Niveau der Vortage (Caldera GPS).

Preliminary analysed data by the SIL seismic monitoring group of the Icelandic Meteorological Office

Auffällig auf dieser Grafik ist, dass sich die meiste Aktivität am nördlichen Teil der Caldera abspielt. Diese Beobachtung stärkt sich anhand der Erdbebengrafik vom Beginn der seismischen Krise bis heute:

Preliminary analysed data by the SIL seismic monitoring group of the Icelandic Meteorological Office

Anhand der roten und orangen Punkte lässt sich die deutliche Bebenverteilung der letzten 1-2 Wochen feststellen. Teilen wir die Caldera nur einmal in Norden und Süden ein, so haben wir fast die gesamte Aktivität im Nordteil.
Der Südteil der Caldera scheint nicht auf das Absenken zu reagieren. Nur hier und da treten ein paar Spannungsbeben auf. Für mich stellt sich das so dar, dass die Caldera größtenteils nur im nördlichen Teil absinkt und somit mittlerweile in Schieflage geraten sein sollte.

Genaue Daten hierzu habe ich leider noch nicht gefunden. Vielleicht bringen neue Informationen von IMO in der kommenden Woche mehr Aufschluss.


In den nächsten Tag wird sehr schlechtes und stürmisches Wetter auf Island erwartet. Erst um den 3. Oktober herum sollen sich die Stürme wieder verziehen. In diesem Zeitraum werden erneut viel weniger Erdbeben registriert werden und der Tremor wird fast unbrauchbar sein.
Folgende Grafik zeigt u.a. den zu erwartenen Mittelwind und Niederschlag:

Credits: www.wetterzentrale.de

Wenigstens hat sich unsere Spalteneruption heute nochmal von Ihrer schönen Seite gezeigt. Hier ein aktueller Screenshot (20:20 Uhr):


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