Samstag, 25. Oktober 2014

Bisheriger Höhepunkt der Erdbeben am Bardarbunga

Nachdem die beiden vorangegangenen Tage schon seismisch sehr aktiv waren, brachte der Tag gestern (24.10.2014) den bisherigen Höhepunkt. Gesamt 140 Erdbeben, davon alleine 37 Erdbeben >Magnitude 3 wurden registriert. Das stärkste Erdbeben des Tages war ein M5.0 um 10:23 Uhr in einer Tiefe von 2,9 km am Nordrand der Caldera.

Damit auch diesmal die Liste der stärksten Erdbeben nicht zu lang wird, habe ich diese in einer Grafik zusammengefasst.


Zeitangaben in isländischer Zeit


Viele der starken Erdbeben traten gestern in Schwärmen auf (eingekreiste Bereiche). So z.B. 8 Erdbeben im Bereich von M3.4 - M3.7 innerhalb von 20 Minuten, gefolgt von einer Serie von 5 Erdbeben bis M5.0 innerhalb von 13 Minuten.

Auch war gestern wieder auffällig, dass sich bis auf 3 stärkere Erdbeben am Südrand der Caldera, wieder alle starken Beben am Nordrand ereignet haben. Definitiv muss sich etwas an der Magmabewegung unter der Caldera verändert haben und somit diese Erdbeben auslösen.


Preliminary analysed data by the SIL seismic monitoring group of the Icelandic Meteorological Office


Der heutige Tage (25.10.2014) startete mit dem heute auch bisher stärkstem Erdbeben. Ein M5.2 um 01:48 Uhr in einer Tiefe von 4 km am Nordrand der Caldera.
Jedoch hat sich die Lage heute ein wenig entspannt und bisher wurden nur 8 stärkere Erdbeben registriert.

- M5.2 um 01:48 Uhr
- M3.8 um 02:30 Uhr
- M4.5 um 02:58 Uhr
- M4.0 um 05:32 Uhr
- M3.6 um 07:39 Uhr
- M3.9 um 10:23 Uhr
- M4.0 um 10:31 Uhr
- M4.7 um 12:10 Uhr

Farbskala:
M 3,0 - 3,9 M 4,0 - 4,9 M 5,0 - 5,9 M 6,0 - 6,9
Die Klassifizierung (Stärke) der Erdbeben am Bardarbunga, aufgeteilt in Farben, von "Gelb" (Moderates Erdbeben) bis hin zu "Lila" (Extremes Erdbeben)

Preliminary analysed data by the SIL seismic monitoring group of the Icelandic Meteorological Office

Caldera

Die Caldera scheint mittlerweile ein wenig langsamer zu sinken. Das kann mehrere Gründe haben wie z.B. das mehr Magma vom Mantel nachkommt, als in den Dyke gedrückt wird. Jedoch muss man auch bedenken, dass der Winter fest Einzug gehalten hat und ein Gletscher im Winter immer an Größe zunimmt. Wie groß diese Auswirkungen sind, weiß ich nicht und daher ist es nur eine Vermutung meinerseits.
Infolge des M5.2 Erdbebens heute, sank die Caldera in den folgenden Stunden um ca. 20 cm ab.
Caldera GPS

Spalteneruption

Letzte Nacht war die Sicht auf die Eruptionsstelle über die Webcams wieder sehr gut. Von meinen Beobachtungen her würde ich sagen, dass alles auf dem Niveau der letzten Wochen ist. Keine Anzeichen für ein baldiges Ende der Eruption vorhanden.


Wenn man über die Mila Webcams nur tiefhängende Wolken und nichts von der Eruption selber sieht, sieht es über den Wolken folgendermaßen aus:

Eruptionswolke der Spalteneruption über den tiefhängenden Wolken

Lavafeld

Das Lavafeld wurde neu vermessen und bedeckt mittlerweile 63 km².
Einen neuen offiziellen Namen für das alte Holuhraun Lavafeld gibt es noch nicht, jedoch spricht sich die Mehrheit der Wissenschaftler und Einwohner für "Nornahraun" aus.

Der Begriff setzt sich wie folgt zusammen:
Nornahár - isländisch für Pele-Haar (umgangssprachlich auch Hexenhaar genannt) welches am Lavafeld gesichtet wurde
hraun - isländisch für Lava

Somit heißt Nornahraun übersetzt "Hexenlava".

Credits University of Iceland

3 Kommentare:

  1. Es gibt wieder eine Bebenserie.

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  2. 16:53 - na wenn das kein M5 ist

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  3. Ist der Ausbruch leichter geworden?Ich habe den Eindruck das es dunkler wurde Nachts,als in den letzten Tagen.

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