Nach dem bisher stärksten Erdbeben unter der Gletscherzunge des Dyngjujökull gestern mit einer Magnitude von 4.5 um 16:27 Uhr Ortszeit vermuteten Viele, dass dies der Beginn einer subglazialen
Eruption ist. Meine Wenigkeit eingeschlossen.
Im Verlauf des Abends zeigte der Tremor aber keine Anzeichen zu steigen und eine Gletscherflut wurde auch nicht registriert.
Jedoch wurde eine weitere Vertiefung im Dyngjujökull festgestellt. Insgesamt haben wir nun drei Absenkungen auf der Gletscherzunge, die alle auf der Magmaintrusion liegen. Gebildet haben Sie sich vermutlich aufgrund kurzer subglazialer Eruptionen.
Der Tag heute brachte bisher ca. 240 Erdbeben. Das stärkste Beben ein M5.2 um 01:07 Uhr Ortszeit unter der Bardarbunga Caldera. Die Beben konzentrieren sich weiterhin auf die Caldera und auf den südlichen Teil des Dykes unter dem Dyngjujökull.
Im Post http://bardarbunga.blogspot.de/2014/09/der-gletscher-senkt-sich-ab.html berichtete ich über eine Absenkung des Eises über der Bardarbunga Caldera. Am 6. September waren es bis zu 15 m.
Bei einem erneuten Überwachungsflug stellte man fest, dass sich das Eis weiter senkt. 80-90 cm pro Tag sollen es sein. Mittlerweile sind es knapp 19 m, die das Eis gesamt abgesackt sind.
Das ist eine enorme Größe und der einzige Grund dafür kann sein, dass die Caldera langsam kollabiert. Das Magma wird in den Dyke herausgedrückt und die Caldera senkt sich ab. Daraus resultieren auch die täglichen M5+ Erdbeben.
Es gibt Hinweise darauf, dass der zentrale Calderaboden so weich geworden ist, dass er sich nicht mehr absenkt. Durch die hohe Belastung beult der Boden aus und erzeugt so die Erdbeben.
Falls dies der Fall ist, würde es die Chance auf eine Eruption der Caldera unter dem Gletscher um ein Vielfaches erhöhen.
Rund um die Eruptionsstelle hat sich ein eigenes Wetter entwickelt. Durch aufsteigenden Wasserdampf bilden sich Wolken und durch die aufsteigende Wärme bilden sich immer wieder Tornados.
Aufgrund von schnellen Änderungen der Windrichtung mussten in den letzten beiden Tagen Wissenschaftler mehrmals das Eruptionsgebiet verlassen, da Sie sonst einer zu hohen Gasbelastung ausgesetzt wären. Mittlerweile gibt es auch Berichte aus Norwegen, dass dort Schwefelgas in der Luft gerochen wird. Aufgrund der zurückgelegten Distanz ist das Gas aber nicht gesundheitsgefährdend.
Die Spalteneruption im Holuhraun Lavafeld geht unvermindert weiter. Laut Ruv.is ist die aktuelle Eruption die größte Lavaeruption seit dem 19. Jahrhundert. Die derzeitige Aktivität beschränkt sich auf zwei der drei gebildeten Krater. Lavafontänen erreichen Höhen von bis zu 150m.
Der Lavastrom fließt weiterhin in den Gletscherfluss Jökulsá á Fjöllum und beginnt dort mit der Bildung eines Damms. Kleine Explosionen wurden registriert und ein wenig Asche ist auch entstanden.
Anbei noch ein Foto eines weiteren Tornados an der Eruptionsstelle:
Ich hab mich schon den ganzen Tag darauf gefreut neue aktuelle sachen zum Vulkan zu bekommen.Danke:D
AntwortenLöschenDanke für die immer aktuellen und detaillierten Nachrichten.... verfolge sie jeden Tag!
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus Frankfurt am Main,
David
Danke für Deine Mühe die Welt so detailliert zu unterrichten. Freu mich immer hier was zu lesen.
AntwortenLöschenVielen Dank für die gut aufgearbeiteten Informationen!
AntwortenLöschen