Dienstag, 30. September 2014

Neues vom Bardarbunga #3

Update 20:00 Uhr: Mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages bietet sich derzeit auf der Webcam ein schöner Anblick. Vermeintliche Dampfexplosionen am Ende des Lavastroms aufgrund der Interaktion von Magma und Wasser. Durch die Schneeschmelze und dem Regen der letzten Tage, ist der Pegel vom Gletscherfluss Jökulsá á Fjöllum um ca. 1 Meter gestiegen.
Hier ein aktuelles Webcambild:


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Der heutige Tag brachte bisher ca. 70 aufgezeichnete Erdbeben. 25 davon ereigneten sich unter dem Dyke auf Höhe des Dyngjujökull und an der Eruptionsspalte. Die restlichen Erdbeben konzentrieren sich alle auf das Gebiet der Caldera.

Die stärksten Erdbeben heute alle am Nordrand der Caldera:

- M4.0 um 03:06 Uhr
- M4.2 um 07:57 Uhr
- M3.8 um 14:13 Uhr
- M4.7 um 14:53 Uhr

Ich denke, dass wir heute noch mit einem M5+ rechnen dürfen.

Preliminary analysed data by the SIL seismic monitoring group of the Icelandic Meteorological Office

Der GPS Graph der Caldera zeigt bisher heute einen ungewöhnlichen Verlauf. Seit Mitternacht erhob sich die Caldera leicht und sackte danach um ca. 20 cm ab, jedoch "nur" von dem M4.2 um 07:57 Uhr begleitet.
Desweiteren sackte die Caldera gestern infolge des M5.5 Erdbebens um fast 25 cm ab.


Aufgrund des anhaltenden schlechten Wetters halten sich die neuen Informationen über die Spalteneruption in Grenzen.
Das Icelandic Met Office hat heute nur herausgegeben, dass das neue Lavafeld mittlerweile 46 km² bedeckt.
Aber das was ich auf der Webcam letzte Nacht sehen konnte, entsprach dem Niveau der Vortage.


Folgende drei Szenarien werden weiterhin als "am Wahrscheinlichsten" angesehen: 

1. Die Absenkung der Bardarbunga Caldera stoppt und die Eruption im Holuhraun Lavafeld ebbt allmählich ab.
2. Eine große Absenkung der Caldera, die die Eruption im Holuhraun Lavafeld verstärkt oder verlängert. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass die Ausbruchsspalte Richtung Dyngjujökull weiter aufreißt, was zu einem Gletscherlauf und zu einer Ascheeruption führen würde. Es ist außerdem möglich, dass eruptive Risse unter anderen Stellen am Gletscher entstehen.
3. Eine große Absenkung der Caldera, die zu einem Ausbruch der Caldera führt. Infolgedessen würden große Mengen an Eis schmelzen. Es würde ein gewaltiger Gletscherlauf entstehen und viel Asche produziert werden. 

 


Falls im Laufe des Abends noch etwas passiert, werde ich diesen Post updaten.

6 Kommentare:

  1. Montag auf Dienstag Nacht ab 22 Uhr (beobachtet bis ca. 23 Uhr) haben wir erstmals auf den Webcams anhaltende explosionartige Eruptionen gesehen, die sich deutlich von dem "normalen" Brodeln der Lavafontänen unterschieden haben. Es sah aus wie die Zündungen bei einem alten Bulldog, nur in orange und wesentlich größer mit Verwirbelungen in der umgebenden Atmosphäre.
    Betrachtet man dazu die Grafik der Caldera-Absenkung, stellen wir uns die Frage, ob dies mit den dargestellten Ausschlägen im Graphen zwischen 22 und 6 Uhr morgens dokumentiert ist.

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  2. Hallo,
    erstmal danke für die Informationen. Habe auch schon andere Berichte mittlerweile darüber entdeckt, jedoch noch nichts offizielles ob sich die Spalteneruption geändert hat oder eventuell auch die Magmazusammensetzung.
    Die Ausschläge in der Grafik der Calderaabsenkung sind nicht auf die möglichen Explosionen an der Eruptionsspalte zurückzuführen. Zum einen liegen zwischen der Station und der Spalte rund 30 km dazwischen und zum anderen würde man die Explosionen nur auf einem Tremorplot und nicht auf einer GPS Grafik erkennen.

    Liebe Grüße

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  3. Hallo allerseits !

    Nun ist mit zu Ohren gekommen, dass der Katla Vulkan weitaus beängstigend ist als der Bardarbunga !? Der Eyjafjallajökull sollte ja ein "Kind" zu diesen Vulkanen sein ?! Ist das wahr ? :)

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    1. In der Tat kann man den Eyjafjallajökull nicht mit dem Bardarbunga oder der Katla vergleichen. Der Ausbruch von 2010 war ein VEI 4 und somit der stärkste Ausbruch in der uns bekannten Ausbruchshistorie.
      Die Katla hatte schon mehrere VEI 5 Ausbrüche und eventuell auch die Kraft für noch größere Eruptionen.
      Vom Bardarbunga selbst ist die größte bekannte Eruption ein VEI 6.
      Der Unterschied ist, dass Bardarbunga auch viele kleinere Ausbrüche hatte, hingegen die Katla durchschnittlich mit VEI 4+ Stärke ausbricht und aus "geologischer Sicht" überfällig ist.

      Zur kurzen Erinnerung: VEI Stufen nehmen um den Faktor 10 zu. Also ein VEI 5 Ausbruch ist 10x so stark wie ein VEI 4.

      Liebe Grüße

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  4. Ist das was man auf der linken Seite der livecam sieht wirklich nur das aufeinander treffen von Wasser und Lava oder hat sich dort nach den letzten Beben eine neue Spalte aufgetan?(23:55 uhr)

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    1. Mittlerweile hat das Icelandic Met Office bestätigt, dass dort nur Lava auf Wasser trifft. Es ist definitiv keine neue Spalte.

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