Samstag, 13. September 2014

Die langsame Entstehung einer neuen Caldera

Die neue GPS Station direkt auf dem Eis der Caldera am Bardarbunga zeigt, dass sich die Caldera in den letzten 24 Stunden um 50cm abgesenkt hat. Somit sind wir bei einer Gesamtabsenkung von 21,5m.
In diesem Zusammenhang stehen auch die Erdbeben unter der Caldera.
Gestern Abend um 23:59 Uhr Ortszeit ein M4.7 und ein M4.9 um 07:58 Uhr Ortszeit als die stärksten Beben stand jetzt. Alleine bei dem M4.9 Erdbeben sank die Caldera um 25cm ab.

Die Gesamtzahl der Erdbeben beläuft sich heute bisher auf 45. Der Schwarm beim Tungnafellsjökull ist wieder abgeklungen. Die Epizentren liegen weiterhin unter der Caldera und das Gebiet des Dyngjujökull unter dem Dyke.

Die Spalteneruption im Holuhraun Lavafeld geht auf Vortagesniveau weiter. Einige Krater haben mittlerweile eine Höhe von 70m erreicht. Hier ein wunderschönes Video, welches die Dimensionen eindrucksvoll zeigt: http://www.visir.is/staersti-gigurinn-i-holuhrauni-ad-na-70-metra-haed-og-fer-staekkandi/article/2014140919557.
Der Lavastrom bedeckt ein Gebiet von 24,5 km² und fließt weiterhin ostwärts Richtung Jökulsá á Fjöllum. 
Das Gesamtvolumen wird auf 200 Millionen Kubikmeter ausgestoßener Lava geschätzt.

Neueste GPS Messungen zeigen, dass der Druck im Dyke wieder zunimmt. Das bedeutet, dass mehr Magma nachkommt, als derzeit an der Eruptionsstelle ausgestoßen wird. Hiermit steigt wieder das Risiko für das Aufreißen neuer Spalten oder eine subglaziale Eruption unter der Gletscherzunge des Dyngjujökull.
Die in der Gletscherzunge entdeckten Depressionen haben sich bisher nicht verändert. Auch der Grabenbruch hat sich nicht vergrößert.

Die Belastung von Schwefeldioxid wird zu einem immer größerem Problem. Die Entgasung an der Eruptionsstelle beträgt bis zu 750kg/sek. 
Gestern Abend wurde in Reydarfjordur in Ostisland eine Belastung von 4000µg/m3 gemessen. Zum ersten mal gingen Warnungen per SMS an alle Einwohner in die betroffenen Regionen hinaus.
Das Icelandic Met Office wird Vorhersagen während der Wettervorhersage im Radio und TV schalten.


Weiterhin werden folgende drei Szenarien für "am Wahrscheinlichsten" angesehen:

1. Die Absenkung der Bardarbunga Caldera stoppt und die Eruption im Holuhraun Lavafeld ebbt allmählich ab.
2. Eine große Absenkung der Caldera, die die Eruption im Holuhraun Lavafeld verstärkt oder verlängert. In dieser Situation ist es wahrscheinlich, dass die Ausbruchsspalte Richtung Dyngjujökull weiter aufreißt, was zu einem Gletscherlauf und zu einer Ascheeruption führen würde. Es ist außerdem möglich, dass eruptive Risse unter anderen Stellen am Gletscher entstehen.
3. Eine große Absenkung der Caldera, die zu einem Ausbruch der Caldera führt. Infolgedessen würden große Mengen an Eis schmelzen und es würde ein gewaltiger Gletscherlauf entstehen. 


Anbei noch eine atemberaubende Bildergalerie auf Facebook: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.314496345399558.1073741844.144277455754782&type=1

4 Kommentare:

  1. Danke für die Info gucke jede Stunde nach ob Aschewolke entstanden ist. Ich fliege am 22.09 Nachts denkst du das ich betroffen bin fliege von Nord Deutschland in die Türkei?

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    1. Das ist ja noch eine Woche hin.Also ich bin vlt nicht der Experte hier,aber ich glaube bis du weg bist wirdnix dramatisches passieren.Nur aus der Spalte kommt die Lava raus.

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  2. Haben sich neue Risse mit Lava gebildet?Ich hab den Eindruck auf der Webcam Bardarbung1 ist eine andere noch zu sehen.

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  3. Ich glaube der Tremor steigt gerade stark an.

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